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Tag und Nacht durchlernen oder -arbeiten, ohne müde und unkonzentriert zu werden? Klingt für viele Menschen verlockend. Insbesondere für Arbeitnehmer in stressigen und fordernden Berufen sowie Studenten. Sogenannte Smart Drugs sollen dabei helfen, wie eine Maschine lernen zu können, produktiver und aufnahmefähiger zu sein.
Doch Vorsicht sei geboten! Die Nebenwirkungen vieler dieser illegalen Substanzen sind gravierender als ihr Nutzen. Was Smart Drugs sind und welche legalen und vor allem gesünderen Alternativen es gibt, erfährst du in diesem Artikel.
Was sind Smart Drugs?
Der Begriff Smart Drugs bedeutet im Deutschen so viel wie „intelligente Drogen“. Es handelt sich dabei um verschreibungspflichtige Medikamente, die von gesunden Menschen missbraucht werden, um produktiver und fokussierter arbeiten zu können. Sie werden auch als pharmazeutische kognitive Enhancer bezeichnet, verbessern und erweitern also die Denkleistung.
Normalerweise werden die Medikamente, die unter Smart Drugs fallen, zur Behandlung einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHD), bei Narkolepsie (Schlafkrankheit) oder Demenz eingesetzt.1Smart drugs: implications for general practice
Gesunde Menschen nehmen sie hingegen als sogenannte Lifestyle Medikamente ein, um beispielsweise bessere Leistungen in Schule, Studium und Beruf zu erlangen. Die bekanntesten Vertreter heißen Piracetam, Modafinil und Ritalin.
Wer nimmt Smart Drugs?
Eine DAK Umfrage (Februar 2020) hat mehr als 5.500 Berufstätige im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt, ob sie Medikamente nehmen, um ihrer Produktivität und Effizienz auf die Sprünge zu helfen.2https://www.dak.de/dak/bundesthemen/hirndoping-2238092.html
Es stellte sich heraus, dass in Deutschland rund 700.000 Arbeitnehmer illegale leistungssteigernde oder stimmungsaufhellende Medikamente einnehmen. Besonders ältere Arbeitnehmer ab 60 helfen auf diese Weise nach, um im Job leistungsfähiger zu sein oder nach der Arbeit mehr Energie für die Freizeit zu haben.
Auch an Universitäten soll die Einnahme von Smart Drugs insbesondere in sehr lernintensiven Studiengängen wie Jura oder Medizin beliebt sein. In stressigen Klausurenphasen, die innerhalb von einem Monat zehn oder mehr Prüfungen fordern, scheint ihre Wirkung vielversprechend zu sein.
Wie viele Studenten letztendlich mit den kleinen Pillen nachhelfen, ist jedoch unbekannt.
Jedoch sind Smart Drugs mit Vorsicht zu genießen, denn viele der Medikamente können starke Nebenwirkungen hervorrufen. Im Folgenden werfen wir einen Blick auf die Wirkungen und Nebenwirkungen der Medikamente.
Die Wirkung von Smart Drugs
Grundsätzlich verbessern Smart Drugs die kognitive Leistung. Im Detail werden folgende Faktoren unterstützt und verbessert:
- Konzentration
- Denkleistung
- Aufnahmefähigkeit
- Erinnerungsvermögen
- Kreativität
- Vorstellungsvermögen
In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung berichteten drei Studenten von ihren Erfahrungen mit einer sehr bekannten Smart Drug mit dem Namen Ritalin.3https://sz-magazin.sueddeutsche.de/schule/ritalin-lernen-nebenwirkungen-83704
Sie schilderten, dass ihre Denkleistung sich durch die Einnahme unwahrscheinlich verbesserte.
Auch ein Schweizer Pharmakologe hatte die Effekte einer anderen bekannten Smart Drug mit dem Wirkstoff Modafinil selbst getestet, um sich seine eigene Meinung bilden zu können. Er fühlte sich laut eigenen Angaben einige Zeit nach der Einnahme außergewöhnlich wach, konzentriert und motiviert.4https://www.karriere.de/keine-macht-den-pillen-gehirndoping-an-der-uni/23044756.html
So vielversprechend die Wirkungen auch sind, dürfen auf keinen Fall die erschreckenden Nebenwirkungen außer Acht gelassen werden.
Die Nebenwirkungen von Smart Drugs
Im Zuge der oben genannten DAK-Studie äußerte sich Prof. Dr. Klaus Lieb, Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz und wissenschaftlicher Leiter des Leibniz-Instituts für Resilienzforschung, zu den Nebenwirkungen von Smart Drugs.
Er betont, dass diese Medikamente oft nur kurzfristige und minimale Effekte haben, während gesundheitliche Schäden wie Schwindel, Kopfschmerzen, Nervosität und Schlafstörungen nicht selten seien. Auch die möglichen Langzeitfolgen seien bis dato völlig unklar.5https://www.dak.de/dak/bundesthemen/hirndoping-2238092.html
Studenten berichten, dass die Lernerfolge und guten Noten schnell in eine Abhängigkeit führen. Gleichzeitig leiden Beziehungen zu Familie und Freunden, da die Einnahme zu einer Art Tunnelblick führt und das Interesse am sozialen Umfeld erlöschen lässt.6https://sz-magazin.sueddeutsche.de/schule/ritalin-lernen-nebenwirkungen-83704
Doch das ist längst nicht alles – die Nebenwirkungen von Smart Drugs können noch deutlich gravierender ausfallen. Insbesondere durch eine regelmäßige Einnahme können beispielsweise Halluzinationen hervorgerufen werden, bis hin zu Psychosen oder gar Suizidgedanken.7https://www.bfarm.de/SharedDocs/Risikoinformationen/Pharmakovigilanz/DE/RHB/2011/rhb-vigil.pdf;jsessionid=FD254CBA112B164A6DD82252F5E57A3C.1_cid354?__blob=publicationFile&v=6
Weiter unten im Artikel werden die genauen Nebenwirkungen der einzelnen Präparate beschrieben.
Der Unterschied zwischen Smart Drugs und Nootropika
Im Zusammenhang mit Smart Drugs fällt auch häufig der Begriff Nootropika. Anders, als oft behauptet wird, handelt es sich dabei nicht um ein und dasselbe.
Wie oben bereits beschrieben, sind Smart Drugs verschreibungspflichtige Medikamente, die für die Behandlung von Krankheiten bestimmt sind, jedoch zur Leistungssteigerung illegalerweise missbraucht werden und meistens mit starken Nebenwirkungen einhergehen.
Der Begriff Nootropikum kann hingegen allgemeiner aufgefasst werden. Unter ihn können sowohl verschreibungspflichtige Medikamente wie auch rezeptfreie Produkte fallen, wobei letztere eher in die Kategorie Nahrungsergänzungsmittel einzuordnen sind.
Der rumänische Arzt Corneliu E. Giurgea prägte den Begriff Nootropikum im Jahre 1972. Er definierte es als einen Stoff, der sich einerseits positiv auf die Hirnleistung ausübt, andererseits jedoch keine toxischen Nebenwirkungen mit sich bringt, wie es bei vielen Smart Drugs der Fall ist. Darüber hinaus haben Nootropika per Definition sogar eine schützende Wirkung auf das Gehirn.8A Weird Concept with Unusual Fate: Nootropic Drug
Sind Smart Drugs legal?
Klare Antwort: Wer nicht unter einer Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHD), Narkolepsie (Schlafkrankheit) oder Demenz leidet und entsprechende Medikamente zur Behandlung dagegen vom Arzt verschrieben bekommt, für den sind Smart Drugs nicht legal.
Sprich: Jeder gesunde Mensch, der mit Smart Drugs einfach nur seine kognitive Leistung steigern möchte, macht etwas illegales.
Anders sieht es bei Nootropika aus. Da ihre Definition nicht klar abgegrenzt ist, können zwar auch illegale Substanzen als Nootropika bezeichnet werden, jedoch gibt es auch eine Reihe an legalen, frei verkäuflichen Produkten, die nicht nur die Gehirnleistung steigern, sondern zudem das Gehirn schützen und keine Toxizität aufweisen.
Eines dieser legalen und gut verträglichen Nootropika ist unser neues Daily Flow. Weiter unten im Artikel erfährst du mehr darüber.
Welche Smart Drugs gibt es? Die bekanntesten Vertreter im Überblick
Die am meisten verwendeten und bekanntesten Smart Drugs sind Piracetam, Modafinil und Methylphenidat (Ritalin). Im Folgenden wollen wir sie einmal genauer unter die Lupe nehmen.
Piracetam
Piracetam gehört zu den Racetamen und soll positive Wirkungen auf die Gehirnleistung haben. Es wird insbesondere zur Behandlung von Demenz eingesetzt.
Wenige (qualitativ unzureichend durchgeführte) Studien bestätigen seine Wirkung bei älteren Menschen mit Demenz.9Clinical Efficacy of Piracetam in Cognitive Impairment: A Meta-Analysis10Improved Mitochondrial Function in Brain Aging and Alzheimer Disease – The New Mechanism of Action of the Old Metabolic Enhancer Piracetam
Im Detail ist noch nicht verstanden wie Piracetam genau wirkt, jedoch geht man davon aus, dass es die Stoffwechselaktivität im Gehirn anregt und die Fließfähigkeit des Blutes verbessert, wodurch dieses besser auch durch kleine Blutgefäße gelangt.11Piracetam: A Review of Pharmacological Properties and Clinical Uses
Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) hat im Jahre 2016 eine Leitlinie zur Behandlung von Demenzen veröffentlicht. Darin wird die Wirksamkeit von Piracetam bei Alzheimer-Demenz als unzureichend bewertet und eine Behandlung mit dem Mittel ausdrücklich nicht empfohlen.12https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/038-013l_S3-Demenzen-2016-07.pdf
Piracetam wird heutzutage, wenn überhaupt, insbesondere von Schülern und Studenten als Smart Drug zum Lernen verwendet oder für andere Aufgaben, die viel Aufmerksamkeit fordern.
Seine Nebenwirkungen umfassen Gewichtszunahme, verstärkte Erregbarkeit, Rastlosigkeit, Nervosität, Schlafstörungen, Schlaflosigkeit und Aggressivität. Magen-Darm-Beschwerden mit Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sind weitere Nebenwirkungen von Piracetam. Zu guter Letzt können auch Angststörungen oder Depressionen durch die Einnahme hervorgerufen werden.13https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Piracetam_44
Modafinil (Provigil)
Modafinil wird für die Behandlung von Narkolepsie (Schlafkrankheit) verwendet und ist Teil einer Gruppe wachhaltender psychostimulierender Medikamente.
Obwohl sich die Molekülstruktur von Modafinil deutlich von Amphetaminen und Kokain unterscheidet, sind die stimulierenden Eigenschaften sehr ähnlich. Erfahrungsberichte von Konsumenten schildern, dass durch Modafinil jedoch keine Rauschzustände entstehen.14https://www.drugcom.de/drogenlexikon/buchstabe-m/modafinil/
Da Modafinil die Eigenschaft besitzt, das natürliche Schlafbedürfnis eines Menschen beliebig abzuschalten, ist die Einnahme insbesondere für Studenten, die in stressigen Klausurenphasen Tag und Nacht lernen wollen sowie für Nachtschwärmer verlockend, da sie nach einer durchzechten Nacht am nächsten Morgen augenscheinlich fit in den neuen Tag starten können.
Mediziner warnen jedoch, dass selbst bei keinen beobachteten Nebenwirkungen langfristige Schäden durch den gestörten Schlaf-Nacht-Rhythmus folgen können.15https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2002/daz-36-2002/uid-8310
Legale Modafinil-Nutzung wegen gravierenden Nebenwirkungen stark eingeschränkt
Zu betonen ist, dass eine Risikobewertung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) im Jahre 2011 dazu geführt hat, dass Modafinil seither ausschließlich für die Behandlung von Erwachsenen mit exzessiver Schläfrigkeit, die mit Narkolepsie einhergeht, eingesetzt werden darf.16https://www.bfarm.de/SharedDocs/Risikoinformationen/Pharmakovigilanz/DE/RHB/2011/rhb-vigil.html
Zuvor wurden auch Patienten mit anderen bestimmten mittelschweren bis schweren Erkrankungen eingesetzt, die eine exzessive Schläfrigkeit zur Folge hatten. Für diese ist der Einsatz jedoch seit 2011 verboten, was auch anhand eines sogenannten Rote-Hand-Briefes offiziell mitgeteilt wurde.
Der Grund für diese starke Einschränkung der Verwendung war, dass „das Nutzen/Risiko-Verhältnis von Modafinil nicht länger als günstig angesehen“ wurde. Zu den genannten Risiken zählten psychiatrische Reaktionen wie Suizidgedanken, schwere Hautreaktionen sowie kardiovaskuläre Nebenwirkungen. Einzig bei Narkolepsie sei der Nutzen des Medikaments größer als das mit der Einnahme verbundene Risiko.17https://www.bfarm.de/SharedDocs/Risikoinformationen/Pharmakovigilanz/DE/RHB/2011/rhb-vigil.pdf;jsessionid=FD254CBA112B164A6DD82252F5E57A3C.1_cid354?__blob=publicationFile&v=6
Methylphenidat (Ritalin)
Den Wirkstoff Methylphenidat kennen die meisten Menschen unter seinem Markennamen Ritalin. Er wird zur Behandlung des Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndroms (ADHS) eingesetzt. Betroffene Patienten, meist Kinder, sind durch die Einnahme konzentrierter und leistungsfähiger.
Die Wirkung von Ritalin beruht auf einer Erhöhung der Neurotransmitter Noradrenalin und Dopamin im Gehirn.18Methylphenidate Preferentially Increases Catecholamine Neurotransmission Within the Prefrontal Cortex at Low Doses That Enhance Cognitive Function Sie fungieren als Botenstoffe und übertragen Informationen. Der Effekt von Ritalin ist prinzipiell mit dem von Amphetaminen zu vergleichen, wobei er jedoch deutlich geringer ausfällt.19Effects of Methylphenidate on Extracellular Dopamine, Serotonin, and Norepinephrine: Comparison With Amphetamine
Die Neurotransmitter spielen eine wichtige Rolle bei der Übertragung von Informationen und haben dadurch einen direkten Effekt auf Gedächtnisfunktionen und die Aufnahmefähigkeit, zum Beispiel beim Lernen.20Emotional enhancement of memory: how norepinephrine enables synaptic plasticity Dopamin steigert zudem die Motivation, wodurch Lernen und andere Arbeiten, bei denen Konzentration gefragt ist, leichter fallen.21Dopamine does double duty in motivating cognitive effort Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass durch Dopamin Hintergrundreize unterdrückt werden, wodurch deutlich fokussierter und konzentrierter gearbeitet werden kann.22Methylphenidate works by increasing dopamine levels
Diese Wirkungen haben aber auch eine Schattenseite: Durch den starken Fokus auf die Arbeit wird alles andere unwichtig: Schlafen, Essen, soziale Kontakte. Doch das ist bei einem Blick in Studien noch als harmlos anzusehen.
Wissenschaftler beschreiben die Nebenwirkungen als ähnlich wie diese von Kokain und Amphetaminen. Sie umfassen unter anderem Nervosität, innere Unruhe, Paranoia, Halluzinationen bis hin zu Suizid.23Methylphenidate Abuse and Psychiatric Side Effects
Die bessere Alternative: Natürliche und legale Produkte ohne Nebenwirkungen
Wie oben bereits beschrieben sind viele Nootropika den Smart Drugs überlegen, da sie legal und nebenwirkungsfrei sind, ganz im Gegenteil sogar das Gehirn schützen, und gleichzeitig sehr effektiv wirken können, um produktiv, kreativ und effizient zu arbeiten.
Eines dieser legalen gut verträglichen Nootropika haben wir von Primal State in langer Zusammenarbeit mit einem Team aus Ernährungswissenschaftlern und Psychologen entwickelt.
Die Rede ist von unserem Daily Flow. Es handelt sich dabei um ein Getränkepulver mit einem ausgeklügelten Mix natürlicher Nährstoffe und Pflanzenextrakte.
Die enthaltenen Nährstoffe unterstützen die geistige Leistung (Vitamin B5), schützen vor oxidativem Stress (Vitamin C) und unterstützen die Synthese wichtiger Neurotransmitter (Vitamin B5). Die Wirkungen sind durch die Health Claim Verordnung der EFSA bestätigt.
Unter Daily Flow findest du alle weiteren Informationen dazu.
Fazit: Smart Drugs sind verlockend, aber gefährlich
Es gibt wohl kaum etwas Schöneres, als so richtig im Flow zu sein. Sich seiner Aufgabe oder Tätigkeit hinzugeben und darin zu versinken, ohne an gestern oder morgen zu denken.
Smart Drugs sind in dieser Hinsicht verlockend. Die dadurch entstehende Produktivität kann beinahe unmenschliche Ausmaße annehmen. Mit dem Tunnelblick auf den Schreibtisch zieht jedoch das normale Leben vorbei – von den Nebenwirkungen ganz zu schweigen.
Wir von Primal State sind uns einig: So etwas darf nicht sein. Abgesehen von der Tatsache, dass eine zweckentfremdete Einnahme von Medikamenten rechtswidrig ist, stehen die gesundheitlichen Risiken schlichtweg in keiner Relation zum Nutzen. Zu guter Letzt ist es auch unseren Mitmenschen gegenüber ungerecht, mit illegalen Mitteln zu spielen.
Einzelnachweise
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